Erneuerbare Energien im Olympiadorf

Photovoltaik – Balkonkraftwerke – Wohnungseigentümergemeinschaften….

Das sind nur wenige Schlagwörter, die aber ungleich viel mehr Bewohner des Olympiadorfes beschäftigen. Was gibt es für Möglichkeiten? Welche Fördermittel werden bereitgestellt und wer kennt sich mit den Auflagen des Denkmalschutzes aus? Rechnet sich eine Investition überhaupt? 

Mit diesen Themen und noch vielen mehr beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der EIG und des Vereins Olytopia gesamtheitlich für das Olympiadorf.

06/2025

Das Handbuch ist fertig! – Infoveranstaltung am 2.Juni ab 19.30 Uhr im forum2

Nach einem Jahr ist das Handbuch fertig, das zeigt, wie man Solarenergie im Dorf nutzen darf und wo es wirtschaftlich sinnvoll ist.

Jetzt wird das Planungsbüro zusammen mit der Arbeitsgruppe die Ergebnisse vorstellen – und so viel ist schon mal sicher: Es gibt viel Sonne im Olympiadorf! Rund zwei Drittel der Dachflächen weisen ein gutes bis sehr gutes Photovoltaik-Potenzial auf. Zu diesem Ergebnis kam das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE in seiner Solarpotenzialanalyse.

Als Teil des Planungsteams um das Münchner Architekturbüro Auer Weber untersuchte Drees & Sommer gemeinsam mit den Architekten, wie sich Photovoltaik und Denkmalschutz im Olympiadorf vereinbaren ließen und wie die konkrete Umsetzung aussehen könnte, auch hinsichtlich konstruktiver oder urheberrechtlicher Aspekte.

Die Analyse ist Teil des im Auftrag der Landeshauptstadt München und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege erarbeiteten Rahmenplans für Photovoltaik und erneuerbare Energien im Olympiadorf, welcher den Grundstein für die energetische Transformation des Stadtquartiers legen soll.

An diesem Abend wird es sicher einige Aha-Erlebnisse geben und auch Antworten auf die Frage, wie man auf dem eigenen Balkon oder Dach die Sonne nutzen kann.

4/2025 Balkonkraftwerke im Olydorf – fertig oder in Planung

Es zeichnet sich allmählich ab, welche Auflagen im Olympiadorf für Modelle von Balkonsolaranlagen erfüllt werden müssen, damit sie den Denkmalschutzkriterien genügen. Einige Dorfbewohner*innen sind schon längst „vorgeprescht“ und haben eigene Anlagen errichtet, andere stehen in den Startlöchern.

Im folgenden stellt Wolfgang Hülle (EIG Vorstand) ausgeführte oder geplante Modelle vor, die dem wesentlichen Sichtbarkeitskriterium genügen könnten, weil sie von der Fußgängerebene aus (ab einem bestimmten Stockwerk) praktisch nicht sichtbar sind:

Projekt „Solaranlage auf Markise“

Die meisten Markisen sind in der Neigung verstellbar und deshalb im Prinzip ideale Auflager für leichte Solarmodule, da sie kaum durch Pflanzen verschattet werden.

2 oder 3 Solarpannels à 100 Watt (je 85 x 71 x o,3 cm /2kg) mit Randlochung auf einer 3,5 m breiten Markise.

Die Markisenwelle wird zurückgesetzt, damit bei Sturm oder Regenwetter die Markise unter die darüberliegende Terrasse zurückgefahren werden kann. Ausreichende Tragfähigkeit der ca. 40 Jahre alten Markise ist getestet. Befestigung: unten am Ausfallprofil der Markise; oben noch nicht definitiv gelöst, vsl. an aufgenähter gelochter Aluleiste.

Die Denkmalschutzbehörde der LHM hat grünes Licht gegeben.

Ausfallprofil der Markise

Nachteil: die Unterkante der Schabracke wandert bei gleicher Neigung um ca. 15 cm nach unten, obere Befestigung der Module auf der Markise technisch noch nicht befriedigend gelöst.

Einachsig verstellbare Anbringung/Aufstellung für Normalmodule

Die feste Anbringung eines großen gerahmten Normalmoduls (ca. 15 kg) an einer Terrassentrennwand führt zwangsläufig zu einer längeren Verschattung seiner Oberfläche. Der Ertrag wird besser, wenn man das Modul an einer Drehachse lagert und man es damit über die Besonnungsdauer dem Sonnenstand folgen lassen kann.

Die rote Darstellung war eine erste Idee, die blaue mit geneigter Achse stammt aus einer Beratung im Bau­zentrum und führt zu einer weiteren Verbesserung des Wirkungsgrades.

Geeignet ab dem 2. oder 3. OG., wegen der Sichtbarkeit; Für die drehbare Lagerung (und Arretierung) werden noch technische Lösungen gesucht.

Die geneigte Aufstellung vor dem Fenster (Variante grün) ist eine einfache Lösung für tiefere Terrassen und in EG. Sie erfordert eine einseitige windstabile Abstützung vor der Fensterfront. Steile Stellung im Winter, flache im Sommer.

Mehrachsig verstellbar für Normalmodule

Ein Dorfbewohner hat eine anspruchsvollere Konstruktion entwickelt, die zweiachsig dem Sonnenstand manuell nachgeführt werden kann (ab 3. OG):

Bei Wind kann die Konstruktion flach an die Wand geklappt und fixiert werden. Geeignet ab dem 2. oder 3. OG wegen der Sichtbarkeit, bei tieferer Montage auch 1. OG.

Der Konstrukteur gibt sein Wissen gern weiter – Anfragen gerne über vorstand@eig-olympiadorf.de

Bei den zwei letzten Beispielen sollte man an schattenwerfende effizienz-mindernde Bepflanzung der Tröge denken. Gut geeignet sind: Radieschen, Petersilie, Lavendel.

(Bericht von Wolfgang Hülle, EIG)

04/2024

Seit 2024 untersucht das Architekturbüro Auer Weber, wo im Dorf es technisch sinnvoll ist, Solaranlagen anzubringen und wie das mit dem Denkmalschutz vereinbar sein wird. Dazu hat das Team das gesamte Dorf als 3D-Modell am Computer nachgestellt. Die Intensität der Sonneneinstrahlung auf die verschiedenen Gebäude sowie Gebäudeteile wurde berechnet.

Um Wohneigentümergemeinschaften und Einzeleigentümer zu unterstützen, welche Anlagen sie umsetzen können, soll ein Handbuch erstellt werden. Dieses Handbuch gibt das Antworten auf die Frage gibt, welche Flächen der einzelnen Gebäude unter welchen Anforderungen belegt werden können. Ob z.B. Balkonkraftwerke für die eigene Wohnung möglich sind und wie sie aussehen müssten, um genehmigt zu werden.

© Golden Sikorka – stock.adobe.com

07/2023 | Schnelle Reaktion seitens der Stadt

Die Stadt München hat bereits positiv reagiert und eine weitere Bearbeitung des Anliegens angekündigt

06/2023 | Gemeinsames Anschreiben von Olytopia und der EIG and die Stadt München

„Wir wünschen uns, dass die Bedürfnisse der EigentümInnen als auch das Erscheinungsbild unserer denkmalgeschützten Siedlung in Einklang gebracht werden, damit unser Olympiadorf auch als Denkmal zukunftsfähig ist. Gerne bieten wir unsere Mitwirkung an, um ein größtmögliches Maß an Akzeptanz auf allen Seiten zu erreichen.“

In Gesprächen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde uns mitgeteilt, dass ein KDK für den Olympiapark in Planung ist.  Wir wünschen uns, dass das Thema Erneuerbare Energien im Olympiadorf in das Konzept eingearbeitet wird.“

 „Deshalb bitten wir Sie: Lassen Sie ein Kommunales Denkmalkonzept mit der Priorisierung der Erneuerbaren Energien im Olympischen Dorf erstellen.“

2022-11 | Podiumsdiskussion „Solarenergie und Denkmalschutz“