Bepflanzung

Ausdruck der positiven Lebenseinstellung im Olympiadorf sind auch die phantasievoll bepflanzten Balkontröge auf den Terrassen. Jeder kann vor seinen Fenstern belebende Akzente setzen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 

Hier finden Sie einige Tipps für die Bepflanzung der Tröge im Olympiadorf. Am Schluss gibt es noch eine Übersicht über viele Pflanzen mit ihren botanischen und deutschen Namen, zum Kennenlernen und als Mutmacher für eigene Versuche.

Im Frühjahr: Neupflanzung im Trog und in Töpfen

Das ist wichtig: achten Sie bei der Auswahl auf Schatten und Sonne. Platzieren Sie große Pflanzen in die Mitte oder an den äußeren Rand und vor allem: pflanzen Sie nicht zu dicht, damit sie sich nicht gegenseitig das Licht wegnehmen. Im Trog sollten Büsche und Nadelbäume nicht größer als 1,50 m werden.

Düngen: Fügen Sie der Erde gleich beim Pflanzen am besten natürliche Dünger wie Hornspäne und Guano bei. Düngen Sie zwei Monate später noch einmal mit Guano.

Erde: Die Erde in vielen Terrassentrögen ist durch langjährige Bepflanzung so stark durchwurzelt, dass eine Neupflanzung kaum noch möglich ist. Wenigstens partiell könnten Sie alte Erde ausgraben und dabei Wurzeln durchtrennen und die Stelle mit Erde von guter Qualität auffüllen. Nicht vergessen: Erde ist Nahrungsquelle für die Pflanzen. Ohne Wachstumsstoffe kann aus den Pflänzchen keine Pflanze werden. Wenn ein Austausch nicht möglich oder nicht geplant ist, dann tragen Sie die obere Erdschicht ab und lockern die vorhandene so weit wie möglich auf.

Eine Alternative zum Pflanzen im Trog ist die Möglichkeit, Töpfe mit Blumen der Saison in den Trog zu stellen. Das hat den Vorteil der leichten Austauschbarkeit von blühenden Pflanzen in den verschiedenen Jahreszeiten. Oder Sie säen oder pflanzen gleich in Töpfen oder Balkonkästen innerhalb der Terrasse, zu Ihrer eigenen Freude.

Die Bepflanzung sollte beginnen, wenn die Nachttemperatur über 8 Grad liegt. Erst dann können die Pflanzen wachsen und die Wurzeln Kontakt zum Boden aufnehmen.

Bild: Maren Willkomm
Bild: Maren Willkomm

Wasser: Die Wasserabflüsse im Trog müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden, damit keine Staunässe entsteht. Neu eingesetzte Pflanzen gießen Sie 3 Tage lang tüchtig an. Später kann bei richtiger Wasserzufuhr die Pflanze den Wasserhaushalt selbst regeln. Übrigens: Wasser wird durch Säureaustausch aufgenommen. In den Wurzelspitzen steckt eine stärkere Säure als im Boden, somit zieht die stärkere Säure die schwächere an. Und mit dem Eigendruck wird das Wasser weiter transportiert. Durch Verdunstung entsteht ein Sog und damit wird die Nahrung durch Leitbahnen (Äderchen) bis in die Spitzen der Pflanze befördert. Die Pflanze gibt damit Wasser in die Atmosphäre ab. Gießen Sie nach Bedarf und ertasten Sie diesen Bedarf mit den Fingern. Zu viel Wasser ist auf die Dauer schädlicher als eine kurze Trockenheit: dem Boden wird Sauerstoff entzogen, die Wurzeln faulen ab und die Nahrungsaufnahme ist unterbrochen. Die Pflanze lässt die Blätter hängen, und wir denken, sie hat zu wenig Wasser und gießen noch mehr. Großer Fehler. Beobachten Sie die Blätter: sie sind dann matt statt glänzend. Einfach weniger gießen.

Pflanzen in Töpfen: Besonders beliebt sind Tomaten geworden, die eigene Ernte macht richtig viel Freude. Gönnen Sie Ihren Tomaten ausreichend große Töpfe, gute Erde und ausreichend Wasser. Vor zu viel Sonne und vor Regen kann ein Dach – das der Terrasse oder ein Foliendach – schützen. Beerensträucher und Obstbäumchen können begrenzt in Töpfen gehalten werden, auch hier auf große Töpfe und genügend Erde achten. Die Blüten werden von Bienen bestäubt.

Herbst und Frühjahr

Bereits im Herbst sorgen Sie für den Frühling vor, indem sie Zwiebeln stecken und sie überwintern lassen: Tulpen, Narzissen, Krokus, Schneeglöckchen, Perlhyazinthen. Zum Austreiben brauchen sie einige kalte Nächte. Nach der kurzen Blüte zeigen sie nur noch welke Blätter, diese schneiden sie auf etwa 10 Zentimeter herunter. Vielleicht bringen die Zwiebeln im nächsten Jahr wieder Blüten hervor. Stauden wie Forsythien, Lavendel und Goldlack können auch im Herbst gepflanzt werden. Sie sind Frühblüher und wichtig für die Bienen.

Im Winter verschönern in die Erde gesteckte Tannenzweige, Erika ( Calluna ) und andere winterharte Pflanzen leere Töpfe und kahle Stellen im Trog. 

Frostschutz: Um Töpfe vor Frost zu schützen, kann man sie mit Noppenfolie oder spezieller Blumenfolie umwickeln und, ein guter Tipp: sie auf Holzplatten von Obstkisten oder auf Styropor stellen. Außerdem mit Tannenzweigen oder Laub bedecken und, wenn möglich, an die Innenseite der Terrasse stellen. An sonnigen, wärmeren Tagen ab und zu gießen, wenn sie unter dem Terrassendach stehen und weder Regen noch Schnee abbekommen.

Blumen für Schatten- und Sonnenplätze

  • Schatten: fleißige Lieschen, lmpatiens, Lobelien, blaue und weiße Gänseblümchen, Pantoffelblume, Ageratum, Fuchsien, dekorative Blaukissen
  • Sonne: Geranien, Gazanien, Cosmea, Heliotrop, Petunien, Rosen

Kräuter: daran haben alle Bienen ihre Freude. Winterhart sind Thymian, Liebstöckel, Salbei, Rosmarin, Zitronenmelisse. Einjährig – im Garten jedoch mehrjährig – sind Petersilie, Dill und Schnittlauch.

Eine Auswahl an bienenfreundlichen Pflanzen finden Sie im Dorfboten Nr.104 vom März 2019 auf Seite 24.

Geschichte der Blumen

Die im Mittelalter bei uns heimischen Pflanzen finden Sie in den Büchern von Hildegard von Bingen. Vor allem als Heilkräuter erforschte sie die Pflanzen.

Ein schönes Beispiel für die Einwanderung von exotischen Pflanzen ist die Tulpe. Sie gelangte von Persien in die Türkei und wurde im 16.Jh. durch einen kaiserlichen Gesandten von Istanbul nach Prag und Wien gebracht. Durch ihre vielfältigen Farben und den schlanken Wuchs sorgte sie an den Fürstenhöfen für Entzücken. Bald sah man sie in Holland, wo die Zwiebeln im 17.Jh. kultiviert und geschäftstüchtig zum Handels-und sogar Spekulationsobjekt wurden.

Pflanzenverzeichnis (mehrjährig, auch für Balkone geeignet)

Von Kristin Mathes, Floristmeisterin (Connollystraße)